Was sind Mikrovideos?

Und wie nutzt man Mikrovideos im Marketing und digitalen Lernen?

Videocontent wird immer wichtiger mit einem unübersehbaren Trend: kurze Videos. YouTube begann 2020 seine YouTube Shorts auszurollen, bei dem ein Video maximal 60 Sekunden lang sein darf. Und die Plattform TikTok lebt von kurzen, manchmal nur einige Sekunden langen Videos. Mikrovideos schließen an diesen Trend an. Lesen Sie im Beitrag, was Mikrovideos eigentlich sind, wie sie aufgebaut sind und für welche Zwecke sie sich besonders gut eignen.

Was ist ein Mikrovideo?

Ein Mikrovideo ist ein kurzes Video, das nur genau so lang ist, wie es sein muss. Die Länge eines Mikrovideos beträgt ungefähr 6 bis maximal 60 Sekunden. Mikrovideos können einen bestimmten Sachverhalt vermitteln oder zu einer Aktion aufrufen. Ausgangspunkt eines Mikrovideos kann zum Beispiel ein Erlebnis, ein Gedanke, eine Idee oder ein Bild sein. Mikrovideos zeichnen sich dadurch aus, dass sie kombiniert werden können, um eine längere Videopräsentation (ein Makrovideo) zu erhalten.

Mit einem Smartphone in der Tasche kann heutzutage jeder zum Videoproduzenten werden. Noch ist es üblich, dass menschliche Videoredakteure längere Videos aus vielen Einzelinhalten zusammenstellen. In der Zukunft kann eine KI (Künstliche Intelligenz) Mikrovideos aussuchen und daraus längere Inhalte für bestimmte Zielgruppen zusammenstellen. Im Wesentlichen übernimmt diese Funktion bereits der Algorithmus von Plattformen wie Facebook oder Instagram, der uns ständig neue kurze Videos vorschlägt und aneinanderreiht. Die Erstellung von optimalen, kurzen Videoinhalten im Hinblick auf dynamisch generierte Inhalte ist daher praxisnah und zukunftsorientiert.

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Wie nutzt man Mikrovideos für das digitale Lernen?

Lern- und Erklärvideos sind beliebt, sowohl in der digitalen Weiterbildung als auch in der Schule und in der Hochschullehre. Wenn Sie selbst Online-Kurse mit Videoinhalten erstellen, dann ist eine entscheidende Frage: Wie lang dürfen diese sein und wie viele Informationen sollten sie enthalten?

Kurze Mikrovideos bieten viele Vorteile für das digitale Lernen: Sie reduzieren zunächst die kognitive Belastung der Zuschauer, da sie die Inhalte in einzelne Bestandteile zerlegen und häppchenweise vermitteln. Die kognitive Belastung ist dabei definiert als die Informationsmenge, die das Gehirn verarbeiten muss. Ziel ist, dem Lernenden immer genau so viel Information anzubieten, wie er aufnehmen und verwerten kann.

Dr. Richard Mayer, Erziehungspsychologe und Professor für Psychologie an der University of California, Santa Barbara, zeigt in seiner Multimedia-Theorie auf, wie unser Gehirn Bilder und Sound verarbeitet. Wenn wir Videos anschauen, speichern wir Bilder und Sound zunächst in unserem sensorischen Gedächtnis. Diese Eindrücke bleiben dort nur für wenige Sekunden. Die interpretierte Information wird vom sensorischen Gedächtnis in unser Arbeitsgedächtnis transferiert. Bilder und Sounds bleiben dort für etwa zwanzig Sekunden. Nach ausreichender Wiederholung durch mehrmaliges Anschauen eines Mikrovideos oder die praktische Anwendung des Gelernten werden die Informationen dann in unserem Langzeitgedächtnis gespeichert.

Um die kognitive Belastung zu reduzieren, dürfen die über Augen und Ohren aufgenommenen Bilder und Audioinhalte keine nebensächlichen Informationen enthalten. Was sind nebensächliche Informationen? Ein Beispiel ist Hintergrundmusik, die ein How-to-Video nicht besser macht, oder Text in einem Marketingvideo, der von der gezeigten Aktion ablenkt. Nebensächliche Informationen sind also alle Elemente, die nicht wirklich zum Verständnis der Zuschauer beitragen.

Andere Beispiele zur Reduzierung der kognitiven Belastung:

  • vereinfachte grafische Darstellungen wie Symbole oder Piktogramme statt Fotos
  • kurze, einfache Texte auf dem Bildschirm
  • Soundeffekte für Animationen
  • gesprochene Kommentare statt Texteinblendungen
image of an actual camera next to an camera icon illustrating complex vs. simple
Nutzen Sie statt eines Fotos von einer Kamera ein Piktogramm oder Symbol für Kamera.
Der Aufbau von Mikrovideos

Der Aufbau von Mikrovideos

Es gibt zwei Grundformeln für den Aufbau von Mikrovideos, je nachdem ob es sich um Lernvideos oder Marketingvideos handelt. Auch wenn diese in der Struktur sehr ähnlich sind, haben sie sehr unterschiedliche Zielsetzungen:

Lernvideos müssen eine geringe kognitive Belastung für die Zuschauer haben und Emotionen strategisch nutzen.

Marketingvideos haben mehr emotionale Inhalte, müssen aber eine klare Botschaft und einen gezielten Aktionsaufruf (Call to Action) enthalten.

Schauen wir uns die Struktur von Lern- und Marketingvideos mit einer Länge von 30 bis 60 Sekunden genauer an:

Aufbau von Mikrovideos für Unterricht und Training

Dieser Aufbau präsentiert ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Emotion und konsumierbaren Lerninhalten:

flowchart illustrating balance between emotion and easily consumed content

Emotional Pull = durch Emotionen die Aufmerksamkeit der Zuschauer gewinnen

Priming = Zuschauer mit Hintergrundinformationen vorbereiten

Content = Lerninhalt

Reflection = Reflexion der behandelten Inhalte

Emotional Push = Zum Schluss sind die Zuschauer emotional berührt und/oder es folgen die nächsten Lernschritte.

Aufbau von Mikrovideos für Marketing

Die Phasen eines Mikrovideos für Marketingzwecke sind denen des Lernvideos sehr ähnlich. Marketingvideos nutzen aber mehr Emotionen und enthalten oft auch Musik:

flowchart illustrating balance of emotion and content in marketing

Attention = Interesse beim Zuschauer wecken

Need = Bedarf an Produkt oder Dienstleistung zeigen

Satisfaction = Produktnutzen oder Vorteile der Dienstleistung demonstrieren

Visualization = Visualisierung und Beschreibung einer neuen Realität

Action = Aktionsaufruf und Aufzeigen der Schritte, die notwendig sind, um diese neue Realität zu schaffen

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